Rückblick - Fr, 16.08.24 bis So, 18.08.2024
Besuch der DLRG-Wachstationen im Kreis Schleswig-Flensburg
Freitag, 16. August 2024
Auch für das Jahr 2024 wurde durch den Kreisjugendvorsitzenden wie in den beiden Vorjahren 2022 und 2023 wieder eine Besuchstour zu den DLRG Wachstationen im Kreis Schleswig-Flensburg und der Stadt Flensburg geplant und angekündigt. In den zurückliegenden Jahren wurde den Wachmannschaften als kleines Mitbringsel einige Tüten Weingummi mitgebracht. Dieses Jahr erhielten große Lebensmittelhersteller aus dem Kreisgebiet sowie aus Schleswig-Holstein eine schriftliche Anfrage, ob unsere ehrenamtlichen Wachgänger mit Lebensmittel-Sachspenden unterstützt werden könnten. Neben einigen freundlichen Absagen gab es jedoch auch tolle Zusagen. So startete die Besuchstour in diesem Jahr in Husum beim Husumer Mineralbrunnen. Der Getränkehersteller ist DLRG-Kooperationspartner und hat uns gerne einige Kisten Waterkant Mineralwasser für die Wachstationen zur Verfügung gestellt. Weitere Spenden wurden im Vorfeld der Besuchstour bei einem Unternehmen in Flensburg sowie bei GB Foods Deutschland (Erasco) in Lübeck abgeholt. Direkt vor dem Besuch der ersten Wachstation am Freitag durften wir weitere Spenden bei zwei Unternehmen im Großraum Schleswig in Empfang nehmen. Und dann ging es auch schon zur ersten Wachstation des Tages.
Bei bedecktem Himmel - aber angenehmer Lufttemperatur - ging es an die Schlei ins Luisenbad zur Wachstation der DLRG Schleswig. Eine Wachgängerin und zwei Wachgänger absolvierten hier ihren ehrenamtlichen Wachdienst. Aufgrund des Wetters war die Badestelle nahezu frei von Besuchern und Badegästen. Der Besuch war somit eine gute Ablenkung vom trüben Wetter. Stolz wurde das wieder hergerichtete Vereinsheim präsentiert. Dieses wurde bei der Sturmflut im Oktober 2023 schwer beschädigt. Ein Spendenaufruf zum Wiederaufbau der Wachstation half über den finanziellen Schaden hinweg. Nachdem die Lebensmittelspenden an die Wachmannschaft übergeben wurden ging es dann schon weiter Richtung Kappeln.
Die DLRG Wachstation "Weidefelder Strand" in Kappeln direkt neben dem ehemaligen Marinestützpunkt Olpenitz wird durch den zentralen Wasserrettungsdienst-Küste (ZWRD-K) organisiert. An dieser Badestelle sind meist externe Wachgänger aus dem ganzen Bundesgebiet eingesetzt. Angetroffen wurde eine 7-köpfige Wachmannschaft von der DLRG Hemer aus Nordrhein-Westphalen. Auch hier am Strand war die Temperatur sehr mild - der Himmel aber immer noch bewölkt. Die Wachmannschaft war in der Vergangenheit bereits an anderen Wachstationen eingesetzt. Seit einer Woche waren die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer nun bereits vor Ort - und eine Woche liegt noch vor ihnen. Angetroffen wurde eine tolle Truppe. Da die Sommerferien in NRW bereits an diesem Wochenende endeten, wurde eine Wachgängerin für die zweite Wachwoche auf Antrag von der Schule befreit. Schön, dass das Ehrenamt von unseren jungen Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer auch von Schulen gewürdigt wird! Danke für Euren Einsatz an unserer Küste!
Als letzte Station des Tages führte es Claas zur DLRG Gelting-Golsmaas-Hasselberg an die größte DLRG Wachstation im Kreisgebiet nach Hasselberg. Hier wurden Einsatzkräfte der ortsansässigen DLRG-Gliederung angetroffen. Mit 18 Wachgängern für den ca. 4,5 Km langen Strandabschnitt werden hier für den Wachbetrieb sehr viele Einsatzkräfte den Sommer hinweg benötigt. Unterstützt wird die Ortsgruppe hierbei von anderen DLRG Ortsgruppen aus dem Binnenland. Abgelöst wird die aktuelle Wachmannschaft am Samstag z.B. von einer "Schwestergliederung" aus dem Kreisgebiet: Die DLRG Waldeck-Schafflund reist jedes Jahr mit genügend Wachgängern an und stellt für 2 Wochen die komplette Wachmannschaft. Zu Beginn der Sommerferien war bereits eine Wachmannschaft aus Thüringen vor Ort.
Samstag, 17. August 2024
Am Tag zwei der Rundtour zu den Wachstationen wurde Claas von Thea, einer der drei Beisitzer aus dem Kreisjugendvorstand, begleitet. Als erste Wachstation des Tages stand Norgaardholz auf der Tagesplanung. Diese Wachstation war komplett besetzt. Vier Wachgänger und zwei Wachhelfer aus der Ortsgruppe Norgaardholz berichteten über ihren Strand und die beseitigten Schäden der Oktober-Sturmflut. Die Treppe hinunter zum Strand wurde neu errichtet. Die im letzten Jahr eingeweihte Seebrücke strahlte im Sonnenschein. Unter den Wachgängern war auch Alexis, die Jugendvorsitzende der DLRG Norgaardholz. Sie erkundigte sich nach dem Sachstand der geplanten Fahrt in den Heide Park im Oktober. Die Ausschreibung wurde dann fix am Abend an alle Gliederungen im Kreisgebiet versendet. Nach einer Tasse Kaffee und der Übergabe der gespendeten Lebensmittel ging es dann weiter zur nächsten Wachstation.
An der Wachstation Westerholz trafen wir eine Wachmannschaft aus Kaltenkirchen an. Sie waren seit einer Woche an der Wachstation im Dienst und hatten heute ihren letzten Wachtag. Zur Wachstation Westerholz gehört auch die ca. 1,3 Km entfernte "Außenstelle" Langballigau. Dort waren drei weitere Wachgänger aus Kaltenkirchen im Dienst. Unter den Wachgängern befand sich ein Geburtstagskind: Lukas feierte an diesem Tag seinen 26. Geburtstag. Happy Bithday Lukas! Während unseres Besuches wurde fleißig geübt. Wie ist die schnellste und kraftsperenste Fortbewegung mit einem Rettungsbrett? Auf dem Brett kniend oder doch lieber auf dem Bauch liegend? An Land entwickelte sich über diese Fragestellung eine kleine Diskussion. Nach einem leckeren Eis ging es dann Richtung Glücksburg.
Das erste Ziel in Glücksburg war die Wachstation Holnis. Dort waren zwei Wochen lang Wachgänger von der DLRG Barmstedt im Dienst. Diese sind gegen Mittag abgereist. Somit haben wir an der Wachstation leider niemanden angetroffen. In einigen Tagen werden die Barmstedter mit ihrem Rettungsschwimmernachwuchs nochmal nach Holnis zurück kehren. Hier wurde der oft beschriebene Mangel an ehrenamtlichen Rettungsschwimmern für uns sichtbar. Ein toller Strand bei tollem Wetter und leider für einige Tage keine Wachmannschaft. Die Besuchstour führte uns dann auf die andere Seite der Halbinsel an den Strand Sandwig direkt am Kurstrand von Glücksburg. Als Wachführer haben wir den Technischen Leiter der DLRG Glücksburg angetroffen. Für 10 Tage wird Finn am Strand ehrenamtlichen Wachdienst leisten. Seine Wachmannschaft an diesem Tag waren viele bekannte Gesichter aus der DLRG-Jugend der Ortsgruppe. Als zweite Besuchergruppe tauchten unangekündigt (so wir wir auch) die stellv. Bundesärztin der DLRG, Dorothee Dill, und der Vizepräsident des Landesverbands Westphalen, Carsten Hafermas, an der Wachstation auf. Beide machen gerade bei uns im Norden Urlaub und schauten einfach mal vorbei. Claas waren die beiden Gesichter bereits bekannt. Er lernte sie 2022 bei der ersten Rundtour zu den Wachstationen auf der DLRG Wachstation Hasselberg kennen. Dort leisteten die beiden mit ihrer Ortsgruppe Wachdienst bei uns an der Küste. Finn nahm sich sehr viel Zeit für beide Besuchergruppen und erklärte die derzeitigen Probleme mit der maroden Wachstation und den komplizierten weiteren Werdegang bis zu einem möglichen Neubau der Wachstation. Parallel fuhr Thea als Bootsgast mit der Olivia eine Runde durchs Revier. Nach einer kleinen Stärkung mit leckerem Pfannkuchen wurde schließlich die letzte Wachstation des Tages angesteuert.
Es ging nur wenige Kilometer weiter in das Flensburger Stadtgebiet. An der DLRG Wachstation Solitüde in Flensburg wurde ein weiteres bekanntes Gesicht als Wachführer gesichtet. Jascha von der DLRG Flensburg leitete die bunt zusammengesetzte Wachmannschaft von Rettungsschwimmern aus NRW, Brandenburg und seiner eigenen Ortsgruppe Flensburg. Im Gegensatz zum letzten Jahr hat Soli (so wird der Strand von Einheimischen liebevoll genannt) wieder ein geöffnetes Strandbistro zu bieten. Bei Claas kamen Kindheits- und Jugenderinnerungen auf. Denn Soli war von seinem Wohnort in Flensburg Mürwik schnell mit dem Fahrrad zu erreichen. Dort wurden so manche Sommer- und Ferientage am Strand verbracht. Und wenn man ehrlich ist, bis auf den Pavillion, in der auch die DLRG Wachstation untergebracht ist, hat sich Soli nicht viel verändert. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Beim genauen hinschauen erkennt man dann aber doch Kleinigkeiten, die sich in ca. 35 Jahren etwas verändert haben.
Sonntag, 18. August 2024
Tag 3 der Rundtour zu den DLRG Wachstationen im Kreis Schleswig-Flensburg. Am heutigen Tag wurde Claas von Jo, dem Vorsitzenden des DLRG Kreisverbands Schleswig-Flensburg begleitet. Getroffen haben sich beide am Badesee Wanderup. Thea, die am Vortag Claas noch zu den Wachstationen begleitet hat, hat hier heute als Rettungsschwimmerin ihren Wachdienst absolviert. Als Wachführer war Holger vor Ort. Holger ist auch der Leiter des DLRG Stützpunktes Wanderup sowie der Technische Leiter im Kreisverband. Nach einer Tasse Kaffee ging es los auf die Reise.
Angesteuert wurde der Holmarksee. Der Badesee liegt in der Gemeinde Freiwenwill und wird von der gleichnamigen DLRG Holmarksee abgesichert. Als wir gegen 10:45 Uhr dort ankamen, lief das traditionelle Ferienschwimmen auf vollen Touren. Die erste Gruppe hatte noch einige Minuten im Wasser zum Spielen, während sich die Teilnehmer der zweiten Gruppe für die Schwimmausbildung umgezogen haben. Begrüßt wurden wir vom Technischen Leider der Ortsgruppe. Lukas erzählte von der großen Nachfrage des Ferienschwimmen. Waren es in den Vorjahren zwischen 30 bis 40 Kinder, gab es dieses Jahr über 70 Anmeldungen! Toll! Bei 23° C Wassertemperatur hatten die Kinder auch sichtlich Spaß im Wasser. Während unserer gemütlichen Gesprächsrunde stieß Freienwills Bürgermeister hinzu. Er meldete sich aus dem Urlaub zurück und wollte mal am See vorbei schauen. Beim diesjährigen Seefest hat er eine Wette verloren. Die Einlösung der Wettschuld steht noch aus: Einen Tag die Wachmannschaft am "Holler" bei der Absicherung zu unterstützen. Nachdem wir uns am "Holler" etwas festgequatscht hatten, ging es nun weiter zum See Nummer drei im Kreisgebiet.
Der Südensee liegt mitten in Angeln bei Sörup. Zuständig für den Wachdienst am See ist der DLRG Stützpunkt Südensee. Der Stützpunkt ist eigenständig - gehört jedoch vereinsrechtlich zur DLRG Norgaardholz. Überraschender Weise haben wir dort keine Wachgänger angetroffen. Die Badestelle war mit Flatterband abgesperrt. Der Grund der Absperrung bleibt den Besuchern leider ein Rätsel. Auf dem Fahrrad rollte dann der Kiosk-Betreiber auf die sehr schön gepflegte Anlage. Er berichtete über den derzeitigen Sachstand am See. Den Grund der Sperrung kannte er jedoch auch nicht.
Die Fahrt zu den nächsten beiden Wachstationen führte uns an das Westufer der Flensburger Innenförde. Am Strand von Wassersleben sorgt die DLRG Harrislee für Sicherheit am und im Wasser. Zwei Jahre lang mussten die Wachgänger in behelfsmäßigen Containern ihren Wachdienst verrichten, da die in die Jahre gekommene alte Wachstation abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde. Stolz führte uns die Wachmannschaft durch die neue Station. Ein sehr schönes helles und geräumiges Gebäude. Den Wachgängern stehen drei Badezimmer mit WC und Dusche zur Verfügung. Außerdem verfügt das Gebäude über zwei Schlafräume mit jeweils zwei 3-Stock-Betten. Dies macht zusammen 12 Schlafplätze für die Wachcrew. Davon träumen so manche andere Ortsgruppen im Land. Aufgrund eines Wasserschadens sind die Wände der Wachstation im Erdgeschoss notdürftig mit Rigipsplatten verschlossen. Nach der diesjährigen Wachsaison wird die Wachstation dann nochmal saniert. Bis zum Morgen hatte die Wachmannschaft noch Besuch von ihrem DLRG-Nachwuchs. Die DLRG-Jugend hatte eine Wochenendveranstaltung für Kinder am Strand organisiert.Nach einer weiteren Tasse Kaffe ging es dann ins Stadtgebiet nach Flensburg.
Am Ostseebad befindet sich die zweite Wachstation der DLRG Flensburg an der Innenförde. Auch wenn Flensburg bekanntlich nicht im Kreis Schleswig-Flensburg liegt, besuchen wir auch diese DLRG Kameradinnen und Kameraden immer wieder gerne. Die sehr gute und vorbildliche Zusammenarbeit zwischen den DLRG Ortsgruppen in und um Flensburg wird besonders bei der Schnellen Einsatzgruppe (SEG) und der Jugendarbeit sichtbar. Am Strand erwartete uns eine kleine Überraschung: Die Wachmannschaft, die wir am Vortag in Solitüde besucht hatten, war nun im Ostseebad eingesetzt. Neue Gesichter gab es somit nicht kennen zu lernen. Dafür aber ein toller Strandabschnitt mit einem super Ausblick auf das Flensburger Ostufer. Ob Sonwik, die Marineschule, Fahrensodde oder Solitüde - alles auf einen Blick. Und selbst zu den Nachbarn nach Wassersleben hat man von der Seebrücke aus Sichtkontakt.